Ressourceneffizienz

Internationales Quartier Hannover

 
 

Ein Viertel der Studierenden Niedersachsens sind in Hannover eingeschrieben, der Bedarf an preisgünstigem Wohnraum ist in der Landeshauptstadt daher besonders groß. Auf einem Areal an der Dorotheenstraße, dem sogenannten "Internationalen Quartier" realisierte das Studentenwerk Hannover 68 neue Wohnplätze und Sondernutzungen, unter anderem eine Versammlungsstätte im Erdgeschoss.


Neben den Zuschüssen, die das Land Niedersachsen speziell für studentische Wohnheimplätze zur Verfügung stellt, wurde das Projekt mit zinsgünstigen Darlehen aus der sozialen Wohnraumförderung gefördert. An Stelle des Neubaus stand zuvor ein zweigeschossiges Gemeinschaftsgebäude. Dieses wurde aufgrund seines maroden Zustands rückgebaut. Eine Prüfung hatte erhebliche Bau- und Brandschutzmängel ergeben. Eine Sanierung wäre unwirtschaftlich gewesen, daher entschied sich das Studentenwerk für einen Neubau. Als Ersatz für das sogenannte "Karmarschhaus" entstand ein fünfgeschossiger Neubau in Holzhybridbauweise welcher nicht nur die Gemeinschaftsfunktion des Vorgängers ersetzt, sondern zusätzlich 68 barrierefreie und z.T. rollstuhlgerechte Studentenapartments anbietet.

Zwei viergeschossige Riegel in Nord-Südausrichtung werden zueinander versetzt und als monolithischer Körper über eine transparente Erdgeschosszone vom Gelände abgesetzt. Die Obergeschosse kragen über das Erdgeschoss hinaus. Die gemeinschaftliche Erdgeschoss- und die private Obergeschossnutzung wird somit äußerlich ablesbar.
 

 
 

Projekt

Internationales Quartier, Hannover

 
 

Themenbereich

Wohnen & Leben

 
 

Bauherr

Studentenwerk Hannover

 
 
 

40

KfW Effizienzhaus

 
 
 

Im "Internationalen Quartier" an der Dorotheenstraße leben insgesamt 568 Studierende. Der Neubau ist das Zentrum der Wohnanlage mit diversen Gemeinschaftsfunktionen für alle Bewohner. Geschickt nutzt ein Splitlevel das leicht fallende Gelände für zwei große, zusammenschaltbare Gemeinschaftsräume, die über den zentralen Eingangsbereich und ein vorgelagertes Foyer erschlossen werden. So entsteht eine zentrale Versammlungsstätte mit Gemeinschaftsküche für rund 180 Studierende. Zusätzlich ist der Neubau Anlaufstelle der Wohnheimleitung und Hausselbstverwaltung deren Büroräume durch einen Lernraum für die Bewohner ergänzt werden.

Nachhaltige Gebäude sind Häuser mit langer Lebensdauer. Gleichzeitig verändern sich die Nutzungsanforderungen an den Baubestand ständig. Das Studentenwerk Hannover wünschte sich daher, dass der Neubau nicht nur den Anforderungen der geplanten Nutzung gerecht wird, sondern auch flexibel für spätere Nutzungsänderungen ist. Das bedeutet, dass das Haus ohne größere bauliche Maßnahmen an neue Anforderungen anpassbar ist.

Wie also lässt sich eine offene und flexible Architektur realisieren, die sich sowohl an den Bedürfnissen der Studierenden als auch an späteren Nutzungen orientiert? Im konkreten Fall wurde die massive Stahlbetonkonstruktion auf ein Skelett aus Treppenturm, Stützen und Decken reduziert. Der Ausbau in Leichtbauweise ermöglicht eine maximale Flexibilität im Innenraum und lässt nicht nur unterschiedliche Wohnungsgrundrisse zu, sondern auch eine vollständige Umnutzung z.B. zu einem Bürogebäude.
 

 
 

Verwandte Bereiche

Vorfertigung

 
 

Durch die werkseitige Vorfertigung der Außenwände konnte die Bauzeit deutlich verkürzt werden, bei gleichzeitig höherer Ausführungsqualität. Darüber hinaus sorgt der Baustoff Holz für eine deutlich verbesserte CO2-Bilanz.

 
 
 

68

Mikroapartments

 
 
 

Sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, hat das Studentenwerk auch dieses Haus im passivhausnahen KfW-Effizienzhaus 40 Standard mit entsprechender Unterschreitung des EnEV-Standards in Bezug auf den Primärenergiebedarf (40%) und die Wärmedämmung der Hüllfläche (55%) realisieren lassen.

Ferner konnte die CO2-Bilanz der Gebäudekonstruktion, die sog. "graue Energie" durch die Ausführung hochwärmegedämmter Holztafelelemente für die Außenwände erheblich reduziert werden. Mit den im Werk unter geregelten Montagebedingungen fabrizierten Wandelementen und durch Verwendung von komplett vorgefertigten Nasszellen für jede Wohnung konnte zudem die Bauzeit deutlich, auf nicht einmal 1,5 Jahre reduziert werden.
 

 
 

In Zusammenarbeit mit

club L94 Landschaftsarchitekten, Köln

 

 
 

Gefördert durch

das Land Niedersachsen