Ressourceneffizienz

Technische Betriebe
Remscheid

 
 

Mit der im Dezember 2006 fertig gestellten Umbaumaßnahme wurden die Standards eines Neubaus erreicht, bei einer Reduzierung der Investitionskosten gegenüber der Neuerrichtung von fast 40%.

 

Gebäudeleerstand, massive Baumängel, überalterte Technik und Infrastruktur sowie das negative Image eines Verwaltungs- und Versorgungsgebäudes der Technischen Betriebe Remscheid machten eine Sanierung oder die Aufgabe des Standortes notwendig. Zu untersuchen war in diesem Zusammenhang die Möglichkeit der Zusammenlegung zweier Werksstandorte in Remscheid an dieser Stelle.

In der diesbezüglich von uns durchgeführten Machbarkeitsstudie wurde die Nutzung von Synergieeffekten auf unterschiedlichsten Ebenen zum bestimmenden Planungsansatz. Nachgewiesen werden konnte, dass mit der radikalen Umstrukturierung des Gebäudes die Zusammenlegung ohne großflächige Erweiterungen wesentlich kostengünstiger als über eine Neubaumaßnahme möglich ist.

Im September 2012 wurde das Projekt zusätzlich mit dem Label Good Practice Energieeffizienz der Deutschen Energie Agentur GmbH (dena) in der Kategorie "Gebäudebezogene Projekte" ausgezeichnet.

 
 

Projekt

Technische Betriebe Remscheid

 

 
 

Themenbereich

Arbeiten & Verwaltung

 
 

Bauherr

Technische Betriebe Remscheid

 

 
 

300.000

Euro Fördersumme.

 
 
 
 
 
 

In einer seitens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Studie wurde nachgewiesen, dass trotz der erheblichen baulichen Mängel eine Sanierung gegenüber einem Abriss und Neubau ökonomisch und ökologisch von Vorteil ist.

Als Pilotprojekt wurde die Planung und Realisierung wegen ihres exemplarischen Ansatzes bzgl. des Umgangs mit vergleichbarem Gebäudebestand seitens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit 300.000 Euro gefördert. In einer Gegenüberstellung von Fassadenvarianten mit Kunststoff und Glas wurden die Dämm- und Belichtungsfunktionen, die passive und aktive Solarenergienutzung, gestalterische und ökonomische Konsequenzen aber auch die ökologischen Rucksäcke bei der Gewinnung der Rohstoffe und bei der Verarbeitung zu den Bauteilen untersucht.

Der gewünschten Außendarstellung des Unternehmens wird durch den Einsatz kostengünstiger und gleichzeitig hochwertiger sowie langlebiger Fassadenmaterialien Rechnung getragen. Auch mit der Realisierung im Bestand und den damit einhergehenden baulichen Einschränkungen entsteht ein energetisch optimiertes Gebäude.

Durch den Einsatz von innovativen passiven Kühlkonzepten, Wärmerückgewinnung bzw. Mehrfachnutzung, Tageslichtlenkung, regenerativer Energie bis hin zur Nutzung neuartiger Latentwärmespeicher konnte sowohl die Aufenthaltsqualität wesentlich gesteigert als auch die Wirtschaftlichkeit in der Unterhaltung und im Betrieb maßgebend sogar deutlich unter Neubaustandard reduziert werden.
 

 
 

Awards

Landespreis NRW 2008,
Energieeffizientes Bauen
für die Zukunft

Label
"Good Practice Energieeffizienz"
der dena

 
 

Verwandte Bereiche

Bauen im Bestand

 
 
 

In dem für dieses Gebäude ausgestellten Energieausweis wird ein Primärenergiebedarf ausgewiesen, der bei ca. der Hälfte des EnEV-Anforderungswertes für Neubauten liegt. Im Vergleich zum Bestand wird eine Reduktion um mehr als den Faktor 4 erreicht.

 
 

Das größte Potenzial zur Ressourceneinsparung im Baubereich liegt nicht in der Nutzungsphase mit den dort auftretenden Energieaufwändungen. Diese werden von dem Ressourceneinsatz für Material und Energie für den Herstellungs- und Instandhaltungsaufwand um ein Vielfaches überschritten. Der Bausektor trägt mit seinen Verbräuchen, die in nahezu allen europäischen Ländern ungefähr bei einem Drittel aller direkten und indirekten Stoffströme liegen, einen großen Teil zum jeweiligen nationalen Ressourcenverbrauch bei.

Die konsequente Wiederverwendung des verfügbaren Gebäudebestands und ein abgestimmtes Ressourcenmanagement bzgl. der Energieaufwändung für die zukünftige Nutzung und der Aufwändungen für die Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen können diesen Verbrauch maßgebend reduzieren. Begleitend zur Planung und Realisierung des Bauvorhabens in Remscheid wurden die erzielten Einsparungen ausgewertet.

 
  • Ressourceneffiziente Fassade

    Die Fassade wurde auf Grund des notwendigen vollständigen Austausches der Gebäudehülle und der damit einhergehenden energetischen Abhängigkeiten zum maßgebenden Bauteil der Umbaumaßnahme. Mittels der Berechnungen nach dem MIPS-Ansatz (Material-Input pro Serviceeinheit) konnte nachgewiesen werden, dass die gewählte Leichtbauweise mit vorgehängter Kunststoff-Mehrstegplatte im Vergleich zu einer Bauweise mit vorgehängten Gussglasprofilen zu Ressourceneinsparungen mit dem Faktor 2 führen. Im Vergleich zu einer konventionellen Sanierung mit WDVS oder vorgehängter Naturstein- bzw. Aluminiumfassade liegen die Ressourceneinsparungen zwischen dem Faktor 5 und 25.

  • Energieeffizienz

    Die Umbaumaßnahme, Ende 2006 fertig gestellt, wurde als zukunftsorientiertes, nachhaltiges Gebäude entsprechend den Vorgaben aus der EnEV 2007 im Nichtwohnungsbau nach DIN V18599 ausgelegt. Für die umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahme auf Neubaustandard wurde auf die seitens des Gesetzgebers eingeräumten möglichen Bedarfszuschläge von 40% für Sanierungsmaßnahmen verzichtet. In dem für dieses Gebäude ausgestellten Energieausweis wird ein Primärenergiebedarf von ca. 100 kWh/(m2a) ausgewiesen, der bei ca. der Hälfte des EnEV-Anforderungswertes für Neubauten liegt. Im Vergleich zum Bestand wird eine Reduktion um mehr als den Faktor 4 erreicht.

 
 
 
 

In Zusammenarbeit mit

Farb-Bau, Prof. Friedrich Schmuck, Dinslaken